Einkaufen am Sonntag

Wer plötzlich am Sonntag unerwartete Gäste verköstigen muß oder nicht rechtzeitig seinen Lebensmittelvorrat aufgefüllt hat, der wird schnell feststellen, dass es in Wien – so wie im Rest von Österreich auch – verdammt schwer ist am Sonntag Lebensmittel zu besorgen.

Zum Glück macht es eine kleine Gesetzeslücke möglich, dass Lebensmittelgeschäfte im unmittelbaren Umfeld eines Bahnhofes am Wochenende und Feiertag geöffnet haben dürfen. Das Warenangebot darf aber nur den Charakter von Reiseproviant haben.

Waschpulver, Tiefkühlnahrung usw. ist dort daher nicht zu finden!
[GARD]

Es ergibt sich aber auch die reizvolle Aufgabe aus der „seltsamen“ Auswahl ein entsprechendes Menü zu zaubern.

Die Einschränkung auf Reiseproviant betrifft auch Buchhandlungen, die am Wochenende am Bahnhof nur jene Bücher anbieten dürfen, die als Reiselektüre durchgehen.
Kochbücher also definitiv nicht 🙂

Ein paar Einkaufsoasen am Wochenende:

Bücher:
Amadeus Wien – Mitte W3
Öffnungszeiten Sa 10-21h, So 11-21h

[GARD]

Lebensmittel:

Billa, Franz-Josefs-Bahnhof, Julius-Tandler-Platz

Spar, im Eingang vom Allgemeinen Krankenhaus.
Öffnungszeiten Sa 6.30-18.30 h, So/Ftg 9-18.30 h

Anker – Westbahnhof –
Öffnungszeiten Sa 7.30-17 h So 9-17 h

Drugstore – Kaunizgasse1, gegenüber von Apollo Kino
Tabak, Zeitschriften und Küchenbasics.
Öffnungszeiten täglich von 5-21h

Wein & Co, Getreidemarkt 1,
Wein, Nudeln, Sugos, Pasten und sontige Feinkost.
Öffnungszeiten Sa 9-24 h, So 18-24 h

BP Tankstelle Franz-Josephs Kai/Morzinplatz
großes Sortiment an Lebensmittel
Öffnungszeiten täglich von 0-24h

Okay Markt am Südbahnhof, Westbahnhof, Landstraße,
Öffnungszeiten tägl. 5.30-23 h

Die Liste wird gerne um „Geheimtipps“ erweitert!

Holmesplace

Da sich in Wien sowieso jeder Fitnesscenter über 70Eur/Monat als der beste Club in Town bezeichnet, habe ich ein Probetraining gestartet um dem Besten Club auf den Zahn zu fühlen. Oder auf die Gewichter zu greifen – wie man will.

Im Eingangsbereich wird auf Nobelhotel gemacht, die Leute hinter der Pudel tragen Anzug mit Krawatte. Nettes Ambient aber etwas übertrieben. Der Typ der mir die vorbereiteten Unterlagen aushändigt führt am Telefon ein Privatgespräch und hat für mich nur die notwendigsten Worte übrig. Ich bekomme die Eintrittskarte und ein verschlossenes Kuvert mit dem persönlichen Preisangebot.
Wer das Kuvert nicht gleich vor lauter Neugierde auffetzt, der verzichtet auch auf die beliegende Cluberklärung und muss alles auf eigene Faust erkunden. So tat ich es auch.

Das Studio ist ok, aber etwas kleiner als ich es mir erwartet habe. Nur die Checkliste zu erfüllen ist zu wenig. Das gibt einen Minuspunkt.

Drei der fünf Trainer die ich während meines 2 Stunden Aufenthalts gesehen habe, tragen das typische „ich f**k jede Frau“ Gesicht. Die anderen scheinen Ok zu sein. Das gibt eine Null mit Tendenz Minus.

Vorne links trainierte eine übergewichtige Dame am Laufband als hätte sie versehentlich die Geschwindigkeit auf maximum gedreht. Wer so trainiert und noch dazu 40-50kg zuviel hat, der bringt sich um. Da hätten die vorbeigehenden Trainer reagieren müssen, taten sie aber nicht. Minuspunkt.

Das Schwimmbad im Keller ist vorhanden, mehr nicht. Sieht reingepflanzt aus, ist auch reingepflanzt und extem übervölkert. Anscheinend für viele der ausschlaggebende Grund dieses Studio zu wählen. Wenn alles so ausgiebig trainieren würden wie sie im Whirlpool sitzen, dann wären wir eine Olympiagroßmacht. Dafür kann das Bad aber nix, daher trotzdem ein Pluspunkt.

Der Damenclub ist vorhanden, weil es Trend ist einen zu haben. Na gut, also ein Pluspunkt.

Das Publikum besteht aus Leute die was werden wollen und Leute die schon was sind und Leute die sich für etwas halten.
Ein paar dürften für ihre Fitness trainieren aber die meisten scheinen dort zu sein weil daheim sowieso niemand wartet. Dafür kann aber das Studio nix, daher entfallen die Punkte. Persönlich sind mir die Leute zu steif.

Auch die feinste Gesellschaft läßt am Klo und unter Dusche manchmal das Schweinderl raus, das sollte auch ein Fitnesscenterchef wissen. Der Duschbereich geht gnadenlos im Wasser unter. Ein ekeliger Minuspunkt. Für einen Luxusclub inakzeptabel.

Beim Verlassen des Clubs hängt diesmal ein anderer Typ am Telefon und führt gut hörbar ein Privatgespräch. Kein Wortwechsel. Durch nette Worte kann man mich zwar als potentiellen Kunde nicht beeinflussen, so aber schon.
Minuspunkt.

Die Loungebar zum Chillen, Kalorien wieder raufsaufen und flirten wird um 20h von 2 Gästen bevolkert. Sicher etwas zu leer für die Quatratmetermiete. Sonst aber nett eingerichtet, Pluspunkt.

Fazit: zu Zeiten der Privatpensionsvorsorge und schlechter Konjunktur ist die Luft recht dünn geworden. Plötzlich merkt auch die zahlungskräftige Klientel dass man auch in der Natur trainieren kann und die Dusche daheim sowieso schon montiert ist.
Für 125Eur/Monat ein dürftiges Angebot. Moderne Geräte, Flatscreenbildschirme und Handtuchservice ist für diesen Preis trotzdem zu wenig. Hab mein Geld schon sinnvoller rausgeworfen.
Das aktuelle Angebot liegt bei 110Eur/Monat, aber wer will kann da sicher noch verhandeln.

http://www.holmesplace.at/

dieser Beitrag wurde am 26.5.2004 hier erstmals gepostet.

Sound of Music

Wenn ein weitgereister Überseeausländer Austria nicht mit Australia verwechselt, dann liegt es meistens an Salzburg, „Sound of Music“ und Wien. In dieser Reihenfolge.

Flaco – sorry Fans – kennt leider NICHT jeder Ausländer und Niki Lauda bringen nicht alle automatisch mit Österreich in Verbindung.

„Sound of Music“ ist allerdings ein Phänomen – selbst in Australien hat man mir vor einigen Jahren ein paar Strophen vorgesungen und auch entsprechend dazu getanzt. Das wäre noch nicht so verwunderlich, aber von den 4 Leuten waren zwei aus Indonesien und die konnten das Lied gemeinsam mit den Australiern auf Anhieb performen!!!

Die Leute waren noch dazu so Mitte 20 und haben gejodelt was das Zeug hielt.

In Salzburg kennt man vielleicht noch die Story, aber in Wien ist das Musical der Trapp Familie echt unbekannt und egal.

Das muss sich ändern!

Ab 25. Februar 2005 wird „Sound of Music“ in der Volksoper aufgeführt.
Dann wird nichts mehr so wie früher sein und wenn mal ein Australier „Edelweiss“ anstimmen sollte, werden wir darauf einsteigen.

Die Hauptrolle singt Sandra Pires – ein gute Wahl, ist die Dame schließlich Australierin 🙂
Trappfamily